1. Optimale Biomechanik
Eines der Hauptziele des Krafttrainings in der Schulterrehabilitation besteht darin, kräftiger zu werden. Um die Kraft zu verbessern, sollten die Muskeln im vollen Bewegungsspektrum trainiert werden. Die Belastung sollte dabei über das gesamte Bewegungsausmaß an die Stärke des trainierten Gelenkes angepasst werden (Cabell & Zebas, 1999; Garrett et al., 1988; Kulig et al., 1984).
Eine zunehmende Belastung über das gesamte Bewegungsspektrum ist für eine korrekte Rehabilitation der Muskeln äußerst wichtig. Die ideale Belastung kann jedoch je nach Übung und Art des verwendeten Widerstands variieren. Zur Schulterrehabilitation wird meist ein elastischer Widerstand verwendet. Die häufigsten Übungen, die Patienten in einer Klinik, in der Reha oder Zuhause durchführen, sind Übungen zur äußeren und inneren Rotation, wobei der Oberarm in neutraler Position an der Seite gehalten wird. Der Winkel des Widerstandes wird während den Übungen für gewöhnlich nicht kontrolliert.
Bei Widerstandsbändern nimmt die typische Belastungskurve bei äußeren Rotationen abwechselnd zu und ab. Während die Kurve zunimmt, weicht sie sofort von der Kraftkurve ab. Aus klinischer Sicht sollten Übungen mit Widerstandsbändern in neutraler Schulterhaltung daher nicht als Krafttraining für die äußere Rotation der Schulter verwendet werden. Schließlich ist die Belastung, obwohl die Widerstandsbänder über das gesamte Bewegungsspektrum für Widerstand sorgen, nur sehr schlecht an die tatsächliche Kraft des Patienten angepasst. Dadurch wird das Risiko für Verletzungen erhöht. Dies ist vor allem darin begründet, dass die Belastung genau an dem Punkt am stärksten ist, an dem der Patient am schwächsten ist. Dort, wo der Patient am stärksten ist, ist die Belastung dagegen am schwächsten. Der Beginn der Übung fällt dem Patienten somit zunächst leicht, da die Belastung an diesem Punkt schwach ist. Setzt der Patient jedoch die äußere Rotation fort, nimmt die Belastung zu stark zu. Eine solche Belastungskurve ist sehr ineffektiv und kann im schlimmsten Fall sogar zu einer weiteren Verletzung führen.
Der Patient könnte seine Muskeln überlasten, was zu einer weiteren Verletzung führen kann.
Dasselbe gilt für die äußere Rotation nach einem Rotatorenmanschetten-Eingriff. Die größeren Muskeln um das Gelenk können in diesem Fall durchaus in der Lage sein, die Übung durchzuführen. Die Rolle der Rotatorenmanschetten bei der normalen Gelenkbewegung besteht jedoch darin, diesen Muskeln entgegenzuwirken, um eine Verrenkung des Oberarmknochens zu verhindern. Aufgrund der Schwäche der Rotatorenmanschetten infolge eines Eingriffs besteht daher eine erhöhte Verletzungsgefahr, da die Rotatorenmanschetten den größeren Muskeln in diesem Fall nicht mehr ausreichend entgegenwirken können.
Die Belastungskurve der inneren Rotation nimmt daher zu, während die Kraft des Patienten abnimmt. Zwischen den Winkeln 30° und 90° weicht die innere Belastungskurve zunächst kaum von der Kraftkurve ab. Anschließend gehen die beiden Kurven jedoch stark auseinander. Ein angemessenes Krafttraining zur inneren Rotation findet somit lediglich zwischen 30° und 90° statt und ist anschließend wesentlich zu intensiv. Zur Rehabilitation sollten die Übungen zur inneren Rotation daher in den letzteren Bereichen des Bewegungsspektrums vermieden werden. Dort könnte der Patient unter Umständen nicht mehr in der Lage sein, die Übung mit dem angesetzten Widerstand durchzuführen, was potenziell zu weiteren Verletzungen führen kann.
Ein medizinisches Gerät zum isolierten Training der Schulter ist für Patienten mit andauernden (subakuten bis chronischen), periodisch auftretenden oder postoperativen Schulterproblemen hervorragend geeignet. Weitere Probleme wie eine schlechte Haltung, eine steife Schulter, Erkrankungen der Rotatorenmanschetten, Schulterinstabilität, akromioklavikuläre Gelenkerkrankungen und Osteoarthritis in den Schultergelenken können mit einer Gerätetherapie ebenfalls gut behandelt werden.
Hannah, Daniel Cason, “A Comparison of Strength and Resistance Curves for the Internal and External Rotators of the Shoulder.” (2002). Electronic Theses and Dissertations. Paper 680.
2. Funktionales oder isoliertes Training
Welche Art des Trainings ist zur Rehabilitation der Schulter am besten geeignet? Ob in diesen Fällen funktionale oder isolierte Übungen vorteilhafter sind, wird stetig diskutiert. Mit DAVIDs Schulterlösung können die inneren und äußeren Rotatoren des Schultergelenks sowie die Schulterstabilisatoren sicher und effizient aktiviert werden. Optimale Gelenkwinkel und eine unterstützende Armbewegung stellen dabei sicher, dass nur die gewünschten Muskeln aktiviert werden. Eine vollständige Isolation ist hierbei essentiell, da ansonsten die stärkeren inneren Rotatoren wie der große Brustmuskel den Großteil der Arbeit übernehmen. Auch eine sorgsam designte Belastungskurve ist zur Rehabilitation schmerzender Schultern von großer Wichtigkeit, um das Training auf kontrollierte Weise durchzuführen.
Durch die einzigartig gekippten Bewegungsarme des Gerätes G460 entstehen Bewegungsachsen, welche die Muskulatur des Schulterblatts spezifisch ansteuern.
Wieso isolierte Übungen?
Im frühen Stadium des Rehabilitationsprozesses sollten nur isolierte Übungen eingesetzt werden.
Isolierte Übungen zur Rehabilitation:
- Sorgen für eine adäquate und sichere Trainingsintensität
- Stellen sicher, dass aufgrund der Schmerzen nicht „gemogelt“ werden kann
- Bringen den Patienten bei, richtig zu trainieren und die richtigen Muskeln zu nutzen
- Ermöglichen eine frühe und präzise Aktivierung schmerzender Gelenke
- Motivieren den Patienten, der lernt, dass die Bewegung nicht schmerzhaft ist
3. Die richtige Belastungskurve
Beim Design der besten Belastungskurve zur Schulterrehabilitation ist es wichtig, die Ermüdung der Muskeln während dem Training zu berücksichtigen. Die richtige Belastung während dem gesamten Training ist aus mehreren Gründen vorteilhaft – u.a. um die Gelenke zu unterstützen und die Sicherheit zu gewährleisten.
Unverhältnismäßige Muskelermüdung
Werden die Übungen wiederholt, so fällt die Muskelermüdung über das gesamte Bewegungsspektrum zunehmend unverhältnismäßig aus. Dabei findet die Ermüdung in erster Linie in der verkürzten Position der Muskeln statt.
Praktische Vorteile einer korrekten Belastung
- Die Patienten haben das Gefühl, dass die Bewegung sehr sanft und geschmeidig erfolgt.
- Die Muskeln werden stetig so stark wie möglich aktiviert, egal wie hoch der Widerstand ist.
- Das Training ist sicher, selbst bei starker Ermüdung.
- Die Bewegung ist nahezu immer schmerzfrei, wenn das Gelenk angemessen unterstützt wird und die Belastung gleichmäßig erfolgt.
4. Medizinische Geräte vs. Fitnessgeräte für die Schultern
Wieso sollten Sie ein medizinisches Gerät statt einem Fitnessgerät für die Schultern verwenden? Die am häufigsten genutzten Fitnessgeräte für die Schultern sind Schulterdrückbänke oder der Latzug. Obwohl diese für schmerzfreie Personen zum Training gut geeignet sind, werden die Problemzonen von Menschen mit Schulterschmerzen dabei zu stark belastet. Mit Fitnessgeräten ist es zudem nahezu unmöglich, die Rotatorenmanschetten auf sichere und gezielte Weise zu trainieren. Die medizinischen Geräte von DAVID umfassen Trainingsgeräte zur äußeren und inneren Rotation der Schultern. Optimierte Gelenkwinkel (60° Abduktion) ermöglichen dabei die effektive Behandlung eines schmerzenden Gelenks.
5. Schulterübungen sollten gemessen und dokumentiert werden
Wieso sollten wir bei Schulterbeschwerden Trainingsdaten erheben?
Daten sind für die stetige Weiterentwicklung des Patienten und der Behandlung äußerst wichtig.
6. Quantitatives vs. qualitatives Schultertraining
Was ist der Unterschied zwischen qualitativem und quantitativem Schultertraining? Kurz gesagt: Der Unterschied findet sich in der Sprache. Beim qualitativen Schultertraining ist die Sprache vage und es werden keine genauen Parameter spezifiziert. Beim quantitativen Schultertraining ist die Sprache genau definiert und sämtliche Trainingsdaten können digital erfasst werden. Parameter wie die Geschwindigkeit und das Bewegungsspektrum werden in Sekunden und Grad gemessen. Auf diese Weise ist ein genaues und präzises Schultertraining möglich.
Qualitatives Schultertraining
„Wir wollen die äußere Rotation der Schulter trainieren.”
Quantitatives Schultertraining
Wir wollen die äußere Rotation der Schulter im Bereich von -30 bis 45 Grad bei einer Geschwindigkeit von 37,5 Grad pro Sekunde mit einer Belastung von 15% von den getesteten 1RM für 84 Sekunden trainieren, während sich die Schulter in einer Abduktion von 60 Grad befindet.
7. Anleitung und Motivation
Jedes DAVID Gerät ist mit einem Computerterminal ausgestattet, das den Patienten anleitet und motiviert, sich genau an die in seinem individuellen Programm angegebenen Parameter zu halten. Diese Parameter umfassen z.B. bestimmte Bewegungen, Korrekturen, Belastungen, Bewegungsspektren, Wiederholungen und Bewegungsgeschwindigkeiten sowie den Fortschritt des Trainings, die Sitzungsanzahl und die Trainingsfrequenz. Diese Parameter werden automatisch erstellt und mithilfe der Cloud-basierten Software individuell angepasst. Der Patient erhält dabei ein sofortiges Feedback, wie gut er sich an die Vorgaben gehalten hat (Compliance-Bewertung).
Lohnt sich der Einsatz eines medizinischen Gerätes für die Schultern tatsächlich?
Ja. Langfristig gesehen können einfache Schultertrainingsgeräte nicht die nötige Qualität und Präzision bieten, die zur Behandlung einer verletzten Schulter erforderlich ist. Ein Schultergerät, das zur medizinischen Rehabilitation entwickelt wurde, nutzt dagegen eine optimale Biomechanik, um ein isoliertes Training und genau die richtige Belastungskurve sicherzustellen. Hierbei handelt es sich um Schlüsselfaktoren, die Sie beim Kauf oder der Verwendung von Schultergeräten stets im Hinterkopf behalten sollten. Geht es um medizinische Geräte wie DAVIDs Schulterlösung, dann können die erhobenen Daten darüber hinaus die individuelle Behandlung verbessern und mittels einer Compliance-Bewertung angeben, wie gut sich der Patient an die Vorgaben gehalten hat.
Mit unserer Schulterlösung sind die Übungen messbar und werden dokumentiert, wobei alle wichtigen Parameter quantitativ definiert sind. Zusätzlich ist die Echtzeit-Anleitung und Motivation des Patienten während dem Schultertraining über den Gerätebildschirm möglich. Behalten Sie diese 7 Gründe im Hinterkopf, wenn Sie die Entscheidung treffen, welches Schultertrainingsgerät verwendet werden sollte.